Quantcast
Channel: Österreichische Hagelversicherung
Viewing all articles
Browse latest Browse all 27

Futterzusätze fürs Pferd: Sinnvolle Ergänzung oder überflüssig?

$
0
0

Es werden die verschiedensten Futterzusätze für Pferde umworben. Vitamine, Mineralien, Öle – all diese Ergänzungsmittel sollen für ein rund um gesundes Pferd sorgen. Doch sind diese oft sehr teuren Zusätze bei einer ausgewogenen Fütterung wirklich notwendig? Wir klären Sie auf, ob und wann Ihr Pferd spezielle Futterzusätze benötigt.

Ausgewogene Fütterung:

Eine ausgewogene Fütterung besteht aus Grund- bzw. Raufutter und Kraftfutter. Das Grundfutter macht dabei den größten Teil aus und sollte aus rohfaserreichen Gräsern und Kräutern bestehen. Normalerweise wird dies in Form von Heu verabreicht. Das Kraftfutter soll den Energiebedarf des Pferds decken und besteht typischerweise aus Hafer, Gerste oder pelletierten Futtermitteln. Alle Zusatzfuttermittel, die darüber hinausgehen, zählen zu den Nahrungsergänzungsmitteln. Weitere Informationen zum Thema gesunde Fütterung finden Sie in unserem Blog-Artikel über das Grundfutter.

Wann sollte ich meinem Pferd Futterzusätze verabreichen?

Pferde, die besonders hohe Leistung erbringen sollen, können von Nahrungsergänzungsmitteln profitieren, indem Muskeln und Sehnen gestärkt werden. Auch bei einem sehr anspruchsvollen Training, dass das Pferd zum Schwitzen bringt, kann eine Gabe von Elektrolyten sinnvoll sein, um den Elektrolythaushalt wieder auszugleichen. Bei bestimmten Krankheiten, oder wenn gezielt ein Nährstoffmangel diagnostiziert wurde, wirken sich Zusatzfuttermittel positiv auf die Gesundheit des Pferds aus.

Bei folgenden Erkrankungen sollten Futterzusätze in Betracht gezogen werden:

  • Arthrose
  • Verdauungsstörungen (z.B. Magengeschwüre, Durchfall, entzündete Magenschleimhaut)
  • Atemwegserkrankungen (z.B. Husten)
  • Hauterkrankungen (z.B. Mauke, Sommerekzem, Haarausfall)
  • Psychische Auffälligkeiten (z.B. Nervosität, Schreckhaftigkeit, Übersensibilität)

Welche Zusatzfuttermittel braucht mein Pferd?

Training & Bewegungsapparat:

Nach einem intensiven Training oder sehr anstrengenden Disziplinen, wie Vielseitigkeits- oder Distanzreiten verliert das Pferd eine hohe Menge Schweiß und damit auch viele wichtige Mineralsalze, die auch als Elektrolyte bezeichnet werden. Zu diesen Salzen zählen Natrium, Kalium, Magnesium und Calcium. Die Verabreichung von solchen Elektrolyten kann in Form von Pulvern, Pellets, flüssig oder auch als Paste erfolgen.

Der Bewegungsapparat also Sehnen, Bänder, Gelenke und die Muskulatur können durch eine gezielte Fütterung von Nährstoffen unterstützt werden.

  • Kollagen-Hydrosylat: Kollagen ist ein wichtiges Protein für Knochen, Haut, Blutgefäße, Knorpel und Sehnen.
  • Hagebutten (getrocknet, flüssiger Kräutersaft): Das Vitamin C, welches in Hagebutten enthalten ist, wird für die körpereigene Produktion von Kollagen aus Aminosäuren benötigt.
  • Omega-3-Fettsäuren (Leinöl, Hanföl, Muschelextrakt): Fettsäuren sind wichtig für gesunde Gelenke.
  • Schwefel (Methyl-Sulfanyl-Methane als Pulver): Pferde mit Arthrose haben einen höheren Bedarf an Schwefel. Dieser beugt außerdem Krämpfe vor und regt die Kollagenbildung an.

Hagebutten unterstützen den Bewegungsapparat und das Immunsystem.

Immunsystem:

Zur Stärkung des Immunsystems empfiehlt sich die Gabe von ausreichend Vitaminen. Besonders in der kalten Jahreszeit oder zur Unterstützung bei Allergien und Verletzungen können Futterzusätze hilfreich sein.

  • Vitamin C: Hagebutten, Schwarzkümmel, Knoblauch
  • Kräuter: Kräuter haben eine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung und tragen so auch zur Erhaltung des Immunsystems bei.

Verdauungssystem:

Ein gesundes Verdauungs- und ein starkes Immunsystem sind durch die Ansiedlung von Immunzellen im Darm stark miteinander verflochten. Stress, Medikamente und Unverträglichkeiten wirken sich negativ auf die Verdauung und in Folge dessen auch auf das Immunsystem des Pferds aus. Neben einer gesunden Darmflora spielen auch die Entgiftungsorgane Leber und Niere eine wichtige Rolle im Verdauungssystem und für den Stoffwechsel. Sie sorgen für eine Entgiftung des Pferds.

  • Bittere Leberkräuter: Mariendistel, Schwarzkümmel, Löwenzahn, Petersilie. Diese Kräuter unterstützen Leber und Niere, entschlacken, entwässern und entgiften.
  • Bierhefe: unterstützt den Stoffwechsel, die Leberfunktion und die Verdauung.

Haut & Fell:

Für gesunde Haut und glänzendes Fell spielt das Spurenelement Zink eine wesentliche Rolle, denn es schützt das Pferd vor Haarausfall, sich schuppender Haut und schlecht heilenden Wunden. Auch Biotin und essentielle Fettsäuren tragen zu glänzendem Fell bei.

  • Zink: Vor allem beim Fellwechsel ist eine Zufütterung von Zink möglich.
  • Leinsamen: fördern die Verdauung und enthalten hohe Mengen an essentiellen Fettsäuren, die zu einem glänzenden Fell führen.
  • Öle: aus Leinsamen, Mariendistel, Hanf oder Schwarzkümmel. Mit Futterölen kann das Pferd mit essentiellen Fettsäuren versorgt werden.

Atemwege:

Die Lunge und das Bronchialsystem eines Pferds reagiert empfindlich auf Staub, Luftverschmutzung, Schimmelsporen und weitere Quellen, die eine Reizung der Atemwege herbeiführen. Es ist wichtig, solche Schadpotenziale zu vermeiden, um eine dauerhafte Schädigung der Atemwege und chronische Krankheiten, wie Husten oder COPD zu verhindern. Zur Unterstützung von Lunge und Bronchien dienen eine Vielzahl an Kräutern. Diese sind antibakteriell, entzündungshemmend und lindern Hustenreiz.

  • Thymian, Fenchel, Anis, Spitzwegerich: können getrocknet ins Futter gegeben werden. Sie mildern Hustenreiz, wirken entzündungshemmend und beruhigen die Atemwege.
  • Bockshornkleesamen: entzündungshemmend, fieberausstoßend, lindert Allergien
  • Eukalyptus: krampflösend, unterstützt die Atmung

Thymian zählt neben Fenchel, Anis und Spitzwegerich zu den entzündungshemmenden Kräutern und beruhigt die Atemwege.

Worauf muss ich bei der Gabe von Futterzusätzen achten?

Beurteilen Sie die Notwendigkeit von Futterzusätzen immer mit Ihrem Tierarzt. Dieser gibt Ihnen genaue Auskünfte, welche Nahrungsergänzungsmittel für Ihr Pferd sinnvoll sind und in welcher Dosis diese verfüttert werden soll. Halten Sie sich an diese Angaben, um eine Überdosierung zu vermeiden. Der Tierarzt kann Ihnen außerdem hochwertige Produkte empfehlen, die eine sehr gute Qualität aufweisen.

Sie haben Fragen oder Anregungen zum Thema? Kontaktieren Sie uns einfach per E-Mail unter kommunikation@hagel.at

*Dieser Beitrag enthält ausschließlich allgemeine Informationen und bietet keine spezifische tierärztliche Beratung, weshalb er nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Behandlung von Krankheiten verwendet werden darf. Der Beitrag erhebt weder Anspruch auf Vollständigkeit noch kann die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der Information garantiert werden. Der Verfasser schließt jegliche Haftung in diesem Zusammenhang aus. Bei medizinischen Anliegen zu Ihrem Pferd und im Ernstfall sollten Pferdebesitzer stets den Rat ihres Tierarzts einholen.

Der Beitrag Futterzusätze fürs Pferd: Sinnvolle Ergänzung oder überflüssig? erschien zuerst auf Österreichische Hagelversicherung.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 27

Trending Articles